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Das Universal-Lastentandem

Was es kann: Die Funktionen

Freizeit-Tandem


Als Tandem ermöglicht das Universal-Lastentandem flotte Ausflüge und mehrtägige Radtouren. Unter dem Vordersitz hat eine flachere Transportbox Platz, größeres Gepäck kann unter dem hinteren Sitz untergebracht werden.

Familien-Tridem


Die Übergangslösung ab dem Volksschulalter: Mittreten, aber noch nicht selbst lenken müssen. Solange die Kinder klein genug sind, haben am Vordersitz zwei nebeneinander Platz.

Kindertransport


Kleinkinder können im Universal-Lastentandem wie in einem Lastenrad mitfahren.

Großeinkaufs-Lastenrad


Ebenso können in der großen Transportbox beispielsweise vier Getränkekisten und einige weitere Artikel heimgebracht werden.

Sperrgut-Lastenrad


Breitere, starre Fracht kann ohne die große Transportbox direkt auf einen Tragrahmen über der flachen Transportbox gespannt werden.

Allwetterfahrzeug



Bei jedem Wetter Rad fahren, ohne umständliche oder doch schon wieder undichte Ganzkörper-Regenbekleidung! Für die Köpfe der Erwachsenen gibt es einen Helm mit Schild und kurzer Pelarine, das erhält die Rundumsicht und reduziert die Angriffsfläche für Seitenwind.


Für halbwegs wetterfeste NutzerInnen könnte auch ein leichterer Wetterschutz reichen, der das Fahrzeug weniger seitenwindanfällig macht.

Warum es so aufgebaut ist: Die Technik

Frontlader/Stufentandem

Die Grundkonfiguration sollte dem kommunikativen und aussichtsfreundlichen Stufentandem (vorne Liegerad, hinten aufrecht) und dem populären Frontlader-Lastenrad mit Sicht auf Last oder Kinder entsprechen. Gegenüber dem mir aus jahrelangem Alltags- und Tourenbetrieb vertrauten Performer-Stufentandem entspricht die FahrerInnenposition eher einem Sesselrad. Dadurch wird die Gesamthöhe ein wenig reduziert, gutes Sehen und Gesehenwerden im Straßenverkehr bleibt aber gewährleistet.

Das Basismodul reicht von hinten nur bis zu den Vorderrädern, der Ausleger zu den vorderen Pedalen (ggf. mit zusätzlichen Seitenstreben für die tretbootartigen Kinder-Doppelpedale) oder die unterschiedlichen Transportboxen sind abnehmbar.

Vierrad mit kleinen Rädern

Um auch mit umfassendem Wetterschutz sicher losfahren und anhalten zu können braucht das Universal-Lastentandem mehr als zwei Räder. Trotzdem soll es für flottes Durchkommen im Stadtverkehr oder für schmale Radwanderwege nicht zu breit sein. Als Vierrad kann das Fahrzeug bei gleicher Stabilität schmäler konstruiert werden, als als Dreirad: Mit 60 cm ist es gleich breit, wie viele zweirädrige Tandems oder Lastenräder.
Die kleinen Räder sparen Fahrzeuglänge und in Kurven auch Fahrzeugbreite. Außerdem kann mit einem Vordersitz oder einer Ladefläche oberhalb der Räder die gesamte Fahrzeugbreite ausgenutzt werden, ohne dass der Schwerpunkt zu weit nach oben wandert. 18-Zoll-Räder bewähren sich beim Brompton-Faltrad sehr gut, sowohl in der Stadt, als auch auf Touren.

Hecklenkung versus Frontlenkung

Die bei vielen Lastendreirädern angewandte übliche Vorderrad-Drehschemellenkung mit mitgelenkter Transportbox ist wackelig und mit Tandem und umfassendem Wetterschutz unvereinbar. Die in den Zeichnungen dargestellte Variante des Universal-Lastentandems hat eine Drehschemel-Hecklenkung und angetriebene Vorderräder. Dadurch kann der Platz zwischen den Vorderrädern optimal als Teil des Laderaums genutzt werden, insbesondere als Fußraum beim Kleinkindertransport. Außerdem ruhen Last bzw. Mitfahrer über einen einfachen, T-förmigen Rahmen direkt auf den Vorderrädern.
Mit etwa 7,5m Wendekreisdurchmesser ist beispielsweise auf einer zweistreifigen Landstraße ein Umkehren ohne Reversieren möglich.

Nachteilig an Hecklenkung und Vorderradantrieb könnte aber sein, dass beispielsweise bei 10% Steigung, 20 kg Fahrrad und 80 kg FahrerIn nur etwa 25% des Gesamtgewichts auf den Antriebsrädern liegen. Damit die Räder in dieser Situation nicht durchdrehen, muss der Haftreibungskoeffizient noch mindestens 0,35 betragen. Das ist bei Regen noch realistisch, auf Schneefahrbahn wären bei dieser Steigung aber Ketten, Spikereifen, ein Ballastgewicht vorne am Fahrzeug oder ein E-Bike-Antrieb an den Hinterrädern nötig.
Bei der Hecklenkung ist die Spurbreite der Hinterräder etwas schmäler, als die der Vorderräder, damit auch beim Lenken die Fahrzeugbreite gering bleibt. Sollte sich die Hecklenkung nicht bewähren und eine Frontlenkung realisiert werden, müssten stattdessen die Vorderräder näher zusammenrücken und zwischen diesen würde Platz für das Lenkgestänge verloren gehen. Im Bereich der Hinterräder würde bei einer Frontlenkung dafür zusätzlicher Laderaum frei werden.

Antriebsstrang

Bei Hecklenkung und Vorderradantrieb ist die Schaltung ähnlich wie beim Brompton-Faltrad eine Schaltnabe zur Grobabstufung und eine Kettenschaltung als Feinabstufung, beispielsweise als gut abgestufte 9 Gänge.

  1. Pedal MitfahrerIn
  2. Antriebskette MitfahrerIn
  3. Umlenkrollen
  4. Differenzial
  5. Kettenspanner
  6. Zwischenkette
  7. Kettenwerfer
  8. Schaltnabe
  9. Antriebskette LenkerIn
  10. Pedal LenkerIn

Wird eine Frontlenkung realisiert, wird die Kraft vom Zahnkranz der vorderen Pedale wie bei einem gewöhnlichen Tandem über eine eigene Kette auf einen zusätzlichen Zahnkranz der hinteren Pedale übertragen. Von den hinteren Pedalen zu den Hinterrädern erfolgt die Kraftübertragung wie bei einem Reha-Dreirad (vorne ein Rad, hinten zwei) über eine gewöhnliche Ketten- oder Nabenschaltung und ein Differenzial in der Hinterachse.

Transport und Aufbewahrung


Die Sitze können mit Schnellspannern aus dem Rahmen entnommen werden, der Lenker kann in weitgehend horizontale Lage umgeklappt werden. Dank der kleinen Räder bleibt vom großen Tandem eine kompakte Basiseinheit, die auf zwei benachbarten Fahrrad-Hängeplätzen untergebracht werden kann. Neben der Aufbewahrung im Fahrradabstellraum eines Wohnhauses ermöglicht dies bei Radtouren den An- oder Rücktransport in den engen Fahrradabteilen üblicher Fernzüge.

Für wen es gedacht ist: Die Zielgruppen

Hauptzielgruppe: ländliche Kurzstrecken und Bike&Ride

Mit dem Fahrrad als Zubringerverkehrsmittel vergrößert sich der Einzugsbereich von Haltestellen des öffentlichen Verkehrs gegenüber dem Zugang zu Fuß bei gleicher Zugangszeit etwa auf die 10-fache bis 15-fache Fläche. Bike&Ride wäre daher eine sehr gute Lösung für eine effiziente und klimaverträgliche Verkehrserschließung in ländlichen und suburbanen Gebieten. Umfragen und Erhebungen zeigen aber, warum das Potenzial des Fahrrads außerhalb der Ballungsräume in Mitteleuropa weitgehend ungenutzt bleibt: Nur wenige Menschen sind bereit, vom Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel abhängig zu sein. Auch der Lastenradboom der letzten Jahre hat in erster Linie in den Großstädten stattgefunden, in denen jederzeit gute öffentliche Verkehrsmittel als Alternative zur Verfügung stehen und Einkäufe zur Not auch zu Fuß heimgetragen werden können. Zu den meistgenannten Gründen, nicht mit dem Fahrrad zu fahren, zählen die Wetterempfindlichkeit und zu wenig Transportkapazität. Die wichtigste neue Funktion des Universal-Lastentandems ist daher der Wetterschutz in Kombination mit großem Laderaum.

Synergien mehrerer Zwecke

Als Alltags-Familienfahrzeug wächst das Universal-Lastentandem insofern mit, als für die Kinder zunächst Plätze in der großen Transportbox vorgesehen sind und sie später am Vordersitz mittreten können. Die auf den ersten Blick teure Anschaffung wird so durch eine längere Nutzungsdauer gerechtfertigt. Für NutzerInnen, die das Fahrrad nicht nur für alltägliche Kurzstrecken, sondern auch für touristische Ausflüge und Radtouren nutzen stellt das Universal-Lastentandem ebenfalls eine mehrfach genutzte Investition dar.

Synergien verschiedener Zielgruppen

Das Universal-Lastentandem hat als ländliches Kurzstreckenverkehrsmittel zwar den größten ökologischen Mehrwert, ist aber dank Wetterschutz und platzsparender Aufbewahrung und Transport auch für Menschen interessant, die hauptsächlich in der Stadt oder im Urlaub Rad fahren. Durch diese Nachfragebündelung kann eher in wirtschaftlichen Stückzahlen produziert und ein attraktiver Preis erzielt werden, insbesondere wenn sich die ländliche Sonderfahrradnutzung nur langsam durchsetzen sollte.

Kontakt: Harald Buschbacher * * * E-Mail * * * Website